Heute Morgen waren wir nach einer knappen Stunde reisefertig. Die Nacht war durchwachsen, da wir erst relativ spät am Campingplatz angekommen waren, mussten unsere Akkus zum Laden mit ins Bett. Es war zwar kein Regen angesagt, aber die Nachtfeuchtigkeit hätte den Ladegeräten auch nicht gutgetan, also haben uns die Lüfter derselben noch einige Zeit wachgehalten.
Kurz nach 8 Uhr ging’s los und wir fuhren zum nächsten Einkaufszentrum Frühstück einkaufen um es uns gleich an Ort und Stelle einzuverleiben.
Danach fuhren wir dem Navi folgend Richtung Straßburg. Dieses Mal ließen wir uns von Komoot navigieren. Na ja, irgendwann, wenn ich viel Zeit habe, schreibe ich ein Buch über Fahrradnavigation…
Heute war „Bambuktag“, denn es ging ohne nennenswerte Steigungen das Rheintal entlang und das Bambuk machte, was es am besten kann, cruisen. Bis auf die Ortsdurchfahrt von Rastatt war alles problemlos. In Rastatt waren wieder die, leider schon zur Genüge, bekannten Verkehrsplaner am Werk, die wieder mal ein Meisterstück der Radwegeplanung abgeliefert haben.
Kurz vor Kehl hatten wir uns entschlossen nicht mehr das Rheintal nach Bühl bzw. Ottersweier zur Bambuk Fahrradmanufaktur zu queren. Das hätte uns leider einen ganzen Tag gekostet, da wir erst im Laufe des Nachmittags dort angekommen wären. - Sorry - dafür ganz liebe Grüße von hier.
Nun, wenn man ein wenig hellsehen könnte, dann wäre es wohl besser gewesen doch zu Bambuk zu fahren und noch einmal auf der deutschen Seite einen Zeltplatz zu nehmen aber im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer.
Nun denn, gegen 13 Uhr erreichten wir, bei strahlendem Sonnenschein, die City von Straßburg. Am Münster der übliche Wahnsinn, Maßen von Menschen, die auf ihr Handy starren, Selfies machen oder in Gedanken schon wieder im nächsten Laden waren. Achtgeben Fehlanzeige und wir mit unserem Gespann mitten drin, nach dem Motto immer voran. Man muss sich da natürlich anpassen und ein lauter Brüller mit dem Slogan „heiß und fettig“ oder ein noch lauteres Hupsignal von unserem „Ballhorn“ wirkte wahre Wunder. Man sollte nicht glauben, wie beweglich der Eine oder die Andere doch noch ist.
Im Münster gab‘s den 3. Stempel in unseren Pilgerpass und dann machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Es soll zwei Campingplätze in Straßburg geben, leider gibt‘s nur einen und der war voll. Laut Google sollte es noch einen Platz 15 km nördlich von Straßburg geben, doch dabei handelt es sich um einen Fehleintrag, der Platz ist ganz woanders und über 50 km entfernt. Auf dem Campingplatz in Kehl war nur die Warteschleife erreichbar.
Ja, jetzt war guter Rat teuer. Erschwingliche Übernachtungsmöglichkeiten rund um Straßburg gab’s nicht zumindest nichts unter € 150.-. Soviel wollten wir nicht ausgeben. Also entschlossen wir uns weiter zu fahren und noch ein paar Kilometer der morgigen Tour unter die Räder zu nehmen. Dadurch kamen wir noch zu einer kostenlosen Stadtrundfahrt mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten, inclusive des Europaparlamentes. Dank Google kamen wir noch kreuz und quer durch die Stadt, bis wir endlich den Startpunkt für die Weiterfahrt am Rhein-Marne Kanal fanden.
Die Route führte traumhaft, immer direkt am Kanal entlang. Der Radweg ist zwar etwas schmal und durch hohe Gräser noch weiter verengt, aber bei dieser traumhaften Aussicht war dies zu verschmerzen. Einmal noch auf der falschen Kanalseite gefahren aber von einem freundlichen Paar zur Umkehr aufgefordert. Die Beiden zeigten sich auch wieder sehr interessiert an unserem Gespann und unserer Reise. Im Gegenzug wurden wir über Einkaufsmöglichkeiten informiert und auf den nächsten Zeltplatz in Saverne hingewiesen. Ein Anruf dort brachte wieder die Ernüchterung, „ fully completed“. Na ja, es soll nicht sein, also wird heute Nacht wild gecampt. Eine entsprechende Stelle haben wir schon gefunden. Dazu morgen mehr .
Heute waren es knapp über 97 km, aber bei weitem nicht so anstrengend wie gestern.
Die heutige Tour ist auf zwei Links aufgeteilt:
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Kommentare
Toll geschrieben, mega spannend… ich bewundere euch!!!!