Morgens um 5 Uhr hat es erneut zu regnen begonnen. Leider hatte das Innenzelt an ein paar Stellen Kontakt mit dem Außenzelt und so hatten wir auch ein wenig Regen im Zelt.
Draußen schwamm alles. Wir sind dann erst nach 9 Uhr aufgestanden. Mann, war das übel im Freien. Alles trieft vor Nässe.
Eine Jugendgruppe, die zum wandern oder Pilgern da war campten vor den Toiletten. War dann wie ein Spießrutenlauf zwischen den Schlafsäcken und Isomatten durch.
Ich habe dann erstmal das Tandem und den Anhänger aus der Wiese auf einen Weg geschoben, damit wir das, was wir gestern Nachmittag einfach so in den Anhänger geschmissen hatten auf trockenen Boden entladen können. Evelin räumte in der Zwischenzeit die Schlafsäcke, Isomatten usw. aus dem Zelt. Wir packten dann den Anhänger, die Laune war am Tiefpunkt, denn die vorhergesagte Sonne wollte einfach nicht durchkommen. Das Zelt mussten wir pitschnass, seichnass, tropfnass oder wie auch immer, einpacken. Unsere letzten zwei trockenen Handtücher legten wir auf die völlig durchnässten Sitze.
Als ich das Stromkabel abklemmte wurde ich von einem tschechischen Paar angesprochen, das am 22.5.2023 in der Nähe von Budweis aufgebrochen waren. Sie waren über den Donau Radweg an den Rhein, Basel, Rhein-Rhone-Kanal, Doubs, Saône usw. Nach Biarritz gefahren und die letzten Kilometer auf dem grottenschlechten Eurovelo 1 nach Spanien. Die zwei pilgern auf der zweiten Chance, da die Frau letztes Jahr einen Unfall hatte, bei dem sie sich den Arm gebrochen und nicht mehr weiter pilgern konnte. Sie navigieren über Mappy.cz. Welches scheinbar besser als Komoot sein soll. Na ja , wenn meine Navigatorin mich noch eine Weile ärgert, werde ich das vielleicht mal ausprobieren.
Leider war die gestrige Regenfahrt und der morgendliche Regen nicht spurlos an unserem Equipment vorbei gegangen. Von unserem Zeltplatz zur Rezeption mussten wir eine sehr steile Auffahrt bewältigen, die wir kaum hochkamen. Der Motor brachte keine Leistung, obwohl er freigeschaltet war. Irgendetwas hatte die standardmäßige Motorsteuerungssoftware mit den Daten vom Gutrad Modul überschrieben. Lediglich der Gashebel war in Funktion aber ebenfalls ohne Leistung. Half alles nichts, Hauptsache es fährt. Ist halt jeden Tag eine neue Herausforderung.
Zunächst ging es über den Monte Igeldo, ebenfalls ein Tour de France Berg, was nochmal einige Höhenmeter bedeutete. Bei der,Abfahrt hielten wir an einem Bauernhaus, da dort Kaffee und Kuchen an die Jakobspilger ausgegeben wurden.
Bei der weiteren Anfahrt musste ich hinter einem Wohnmobil herkriechen, was unsere Bremsen ganz schön strapazierte.
Da wir heute sehr spät losgekommen sind, haben wir in Harautz Mittagspause gemacht und überlegt, ob wir dort bleiben sollen. Während der Mittagspause habe ich die Motorsteuerungssoftware neu installiert. Glücklicherweise habe ich alles dabei.
Danach fuhren wir weiter über Zumaia nach Mutriku. Dort suchten wir einen Campingplatz in der Nähe, mussten aber noch gute 7 km fahren und davon die letzten 3 steil nach oben. Wir kamen da sozusagen auf der letzten Rille, mit zwei völlig leeren Akkus an.
Das Wetter besserte sich am Nachmittag. Auf dem Zeltplatz bekamen wir eine kleine aber schöne Parzelle. Problem ist immer der Stromanschluss in auf den wir wegen unseren Akkus zwingend angewiesen sind.
Vor erreichen des Zeltplatzes hatten wir noch Verpflegung eingekauft, so dass wir heute wieder selbst kochen konnten.
Nachdem wir das Zelt zum trocknen ausgelegt und dann aufgebaut hatten musste ich eine Inspektion am Tandem machen. Vorne beidseitig die Bremsbeläge gewechselt. Die alten waren nach der Regenfahrt total fertig. Die Flaschenhalter und Spiegel festgeschraubt. Die Motorkette gespannt. Alle Schrauben mit Schraubensicherung eingeklebt (Bremsen, Schutzbleche, Flaschenhalter usw.). Kontrolliert, ob an den Umlenkrollen noch alle Gummis dran sind. Kontrolle der Bremsen am Anhänger. Die werden in den nächsten Togen ebenfalls zu wechseln sein.
Heute waren es 50 km
Gesamtkilometer: 2574
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