Gestern Abend kämpften wir noch einen aussichtslosen Kampf gegen die Stechmückenplage. Nach dem Regen am Tag waren die Biester derart aggressiv, daß alles einsprühen nichts geholfen hat. Bis wir alles erledigt hatten und ins Zelt kriechen konnten, waren wir überall zerstochen. Die Biester haben selbst vor langen Hosen und Socken nicht halt gemacht.
Glücklicherweise haben die Biester im Zelt keine Chance. Das ist so klein und übersichtlich, daß sie nicht entkommen können.
Um 1 Uhr in der Nacht gab es ein berstendes Geräusch und anschließend einen lauten Schlag. Hat geklungen als wäre von einer der riesigen Eichen ein großer Ast abgebrochen und auf den Boden gestürzt. Man hat niemanden schreien hören, also gehe ich mal davon aus, dass niemand verletzt wurde. Habe auch bei Tageslicht nicht gesehen, wo das gewesen sein könnte.
Nun und dann war es plötzlich 8 Uhr, Oh Gott, verschlafen - nein wir haben doch Urlaub - stimmt ja gar nicht, Pensionäre und angehende Rentnerinnen haben ja keinen Urlaub mehr 😜 Ja, so spät wie heute sind wir noch nicht aufgestanden, die gestrige Etappe hat doch mehr Kraft gekostet als gedacht.
Schnell alles zusammengepackt und Frühstück bereitet. Die Drecks Mücken sind immer noch aktiv. Erst um 10 Uhr sind wir dann endlich losgekommen und, erstmals in die richtige Richtung gestartet, auch wenn Frau Komoot anders fahren wollte. Schon kurz nach dem Start fuhren wir durch den Schloßpark des Château Rambouillet. Ein Wahnsinn, traumhaft schöne Anlage, ein künstlicher See, mit Kanälen und einer sagenhaften Gartenanlage. Das Château haben wir nur aus der Distanz gesehen.
Ja und bei der Ausfahrt kam dann der einzige Knackpunkt des Tages. Wir mussten durch ein viel zu enges Tor wieder raus. Es war nicht einfach, aber gemeinsam haben wir es geschafft.
Und dann kam das, was mir beim Radfahren in Frankreich so unglaublich gefällt, einsame Landstraßen, mit ganz wenig Autoverkehr, die durch kleine Ortschaften mit alten Häusern führen. Man wird nicht fertig mit schauen, hinter jeder Biegung neue Eindrücke, noch schöner, noch toller. Die Straßen selbst sind schlecht, teilweise Badewannengroße Schlaglöcher, aber hier fährt man gerne langsam, dann kann man sich eh die Gegend besser anschauen.
Die Beschilderung der Strecke war heute hervorragend und auch unsere Komoot-Navigatorin hielt Ihre sadistische Neigungen im Zaum, so daß wir völlig geflasht und zufrieden Chartres erreichten. Bei der Einfahrt in die Stadt hielten uns zwar noch ein paar Barrikaden auf, aber was soll’s, nach so einem Tag.
Nachdem ich gestern auch an der rechten vorderen Bremse die Beläge wechseln musste, sind wir erst mal zum „blauen Franzosen“ gefahren, in der Hoffnung dort auch Beläge zu bekommen, die für Magura-Bremsen passen. Leider Fehlanzeige, da habe ich nur eine Ersatzkartusche für unseren Gaskocher mitgenommen. Jetzt muss ich morgen mal versuchen im Fahrradgeschäft Ersatzbeläge zu bekommen.
Jetzt sind wir auf dem Campingplatz in Chartres, der wunderschön gelegen ist. Mal sehen, ob wir uns noch aufraffen können in die Stadt zu gehen, die bekannt dafür ist, in der Nacht wunderbar beleuchtet zu werden.
Heute war es sonnig, am Vormittag noch Schleierwolken, am Nachmittag sehr heiß und wolkenlos. Heute waren es 68 km.
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