30.07.2023 - Etappe 44

Veröffentlicht am 30. Juli 2023 um 18:15

Gestern Abend waren wir noch zum Essen im Restaurant O Cruzeiro. Wir waren um 20.30 Uhr dort, gerade als die Küche öffnete und waren erst mal die einzigen Gäste. Unter einem Kamin brannte ein riesiges Feuer, an dem diverse größere und kleinere Fleischstücke geröstet wurden.

Wir haben sehr günstig und sehr gut gegessen, wobei der frische Fisch wohl anders schmeckt, als der eingefrorene.

Anschließend sind wir zurück zum Hotel gefahren und haben noch ein wenig fern gesehen. Es kam „dein Weg“, ein Film über den Jakobsweg mit Martin Sheen. Der uns im übrigen auch zu dieser Reise inspiriert hat. Wer einen schönen Film zum Jakobsweg sehen möchte, dem sei dieser wärmstens ans Herz gelegt.

Gut geschlafen und erst kurz vor 9 Uhr aus den Federn gekrochen. Das Frühstück war gut und reichlichen wir haben uns erst kurz nach 10 Uhr auf dem Weg zum Cap Finisterre gemacht.

Wegen der üblen Erfahrungen der letzten Tage sind wir lieber den Wegweisern, denn dem Tourenvorschlag von Komoot gefolgt (war heute allerdings ein Fehler). Es ist Sonntag und alle Wellt will offensichtlich ans Kap. Ein unglaublicher Verkehr, aber Gott sei Dank keine LKW. Die Strecke verlief bis Cee überwiegend bergab, war wegen des Verkehrs aber kein Vergnügen. Nach Cee ging es erstmal einige Höhenmeter hinauf, bevor wir die Landzunge überwunden hatten und wieder ins nächste Tal hinunter fahren konnten. Dort sind wir doch tatsächlich an dem Hotel vorbeigefahren, in dem wir vor 15 Jahren, auf der Fahrt zum Kap pausiert hatten. Es fehlten lediglich die Delfine, die damals in der Bucht gesprungen sind.

Nach der nächsten Steigung war dann bereits Fisterra und das Kap zu sehen. Unglaubliche Emotionen, dieses Ziel nun nach so langer Fahrt endlich vor Augen zu haben.

Ach ja, als wir heute losgefahren sind, war es noch komplett bedeckt. Zwischenzeitlich hat es aufgeklart und die Sonne scheint von einem wolkenlosen, blauen Himmel. Das Meer ist sehr ruhig, es gibt kaum Wellen. Auch das Meer strahlend blau und an manchen Stellen türkis.

In Fisterra erinnert nichts mehr an den kleinen Fischerort von vor 15 Jahren. Da wurde sehr viel Kohle in die Hand genommen und gebaut und gebaut. Herbergen, Hotels, Pensionen und Restaurants in jeder Preislage. Augenscheinlich ist der Massentourismus auch hier angekommen, was wir bereits in Santiago hätten erkennen können, denn an jeder Ecke versuchten uns irgendwelche Menschen Prospekte für Busfahrten nach Fisterra in die Hand zu drücken

Wir fuhren dann direkt zum Kap,und waren erschrocken, wieviel Menschen sich dort aufhielten. Bus an Bus spuckte seine Ladung aus, am Parkplatz Souveniershop an Souveniershop. Auf der Terrasse des Leuchtturms ein Café. Das gab‘s vor 15 Jahren alles nicht. Die wenigen Pilger sind in den Massen regelrecht untergegangen. Da ist leider nichts Besinnliches mehr auf dem Felsen unter dem Leuchtturm.

Wir haben unsere Verpflegung zu uns genommen und sind anschließend wieder runtergefahren.

Die Pilgerurkunde wird heute von der Tourismusinformation ausgestellt,und es war gar nicht leicht, diese zu finden. Ist uns gelungen, kurz bevor sie für heute geschlossen wurde.

Danach haben wir in einem Café nebenan noch einen Kaffee getrunken und uns dann auf die Rückfahrt gemacht. Da wir es nicht erneut mit dem heftigen  Verkehr auseinandersetzen wollten, sind wir dieses Mal der Komoot-Routenempfehlung gefolgt. Was soll ich sagen, wir sind immer noch geflasht. Es war eine unglaubliche Tour, so unglaublich schön, so einsam, so abseits vom Trubel und so schöne Ausblicke, dass man es kaum glauben kann. Alles gut zu fahren und die Strecke kann es mit sehr vielen sehr schönen Touren in Frankreich aufnehmen

Zurück am Hotel wurden wir vom Haushund empfangen, der sich erstmal ein paar Streicheleinheiten abholte.

Heute waren es 48 km

Gesamtkilometer: 3455

Link zur Etappe:

https://www.komoot.de/tour/1236656066?ref=avs&share_token=abQ4tuBGzmNtOFy3H0POaTtU6SWD1NwzN40peu5pbHQIvwlvnJ

https://www.komoot.de/tour/1237083694?ref=avs&share_token=aX1tVM8TXCzTUhqZ3uj5O9kPOj0xs43UYJJr4GV1I3K1E2Q66n

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Kommentare

Böttger
Vor 2 Jahr

Hab gelesen, der Sonnenuntergang muss dort sehenswert sein.