Gestern hat es lange gedauert, bis wir in den Schlaf gefunden haben. Die Nachbarn bekamen Besuch und dann wurde stundenlang lautstark diskutiert. Irgendwann waren wohl alle erschöpft genug, so dass Sie schlafen gehen konnten.
Heute Morgen sind wir erst nach 7 Uhr aufgestanden und haben unser Zeug zusammen gepackt. In der Nacht hatte es stark abgekühlt und das Zelt war durch die Luftfeuchtigkeit ziemlich nass.
Nachdem wir gestern unsere Nahrungsreserven komplett aufgebraucht hatten, gab es heute morgen nur ein sehr schmales Frühstück. Ein Kaffee und ein Müsliriegel mussten reichen.
Um Dreiviertel neun ging es dann auch schon los, nachdem unsere Nachbarn (Kettenraucher) uns mit ihren Morgenzigaretten vom Platz gehustet und gerotzt hatten.
Der geplante Weg nach Llanes wurde von Komoot mit 1200 hm als schwer eingestuft. Damit war dann auch klar, dass es sehr problematisch für uns werden würde Llanes zu erreichen.
Vom Campingplatz aus erreichten wir schnell die N 611, der wir bis Torrelavega folgten. Es war sonnig aber kühl, bei der Abfahrt vom Campingplatz haben auch ein paar Regentropfen den Boden erreicht, richtige Regenschauer blieben aber aus.
Die Fahrt nach Torrelavega war nun wahrlich kein Highlight, der Verkehr war zwar moderat, es ging aber beständig auf und ab. 100 hm rauf und anschließend genauso viele hm runter. Ebene Flächen gab es so gut wie nicht. Allerdings gab es einen nahezu durchgängig befahrbaren, sauberen, Seitenstreifen, den wir bergauf auch fleißig nutzten. Wir hätten uns gestern, nachdem wir eh schon auf dem Weg nach Torrelavega waren, den Umweg über Santander sparen sollen. In Torrelalavega gibt es ebenfalls eine Niederlassung des blauen Franzosen und wir hätten uns über 20 km gespart.
In Torrelavega wurden wir von einer riesigen Fabrik begrüßt, zwei riesige Kühltürme und ein sehr hoher Schornstein waren schon von weitem zu sehen. Jede Menge Lkw warteten auf dem Fabrikgelände daß sie ent- oder beladen werden. Laut Google wird dort Soda und Natriumcarbonat produziert.
Direkt nach der Fabrik bogen wir auf die CA 131 in Richtung Santillana del Mar ab. Auf dem Weg nach Santillana, an einer Steigungsstrecken entdeckten wir eine Pasteria (Bäckerei), an der wir ausgiebig frühstückten (Baguette und Cola).
Die Pause wurde auch zum Akkuwechsel genutzt, der erste war nach 24 km leer. Danach ging es weiter nach Santanilla del Mar, das sich seinen mittelalterlichen historischen Stadtkern bewahrt hat und deshalb auch Rothenburg Spaniens genannt wird.
Der Verkehr auf der CA 131 war überraschend dicht. Rund um die Ortschaften, die wir durchfuhren war deutlich mehr Verkehr als zuvor auf der N 611. Aber auch hier ein nahezu durchgängig befahrbarer und sauberer Seitenstreifen.
Die bisherige Fahrtstrecke verlief abseits des Meeres, da war immer eine Bergkette dazwischen. Landschaftlich schön, wegen der vielen grünen Hügel und der einsamen Gebäude, Burgen, Kirchen und Klöster auf den Gipfeln.
In Cobreces hatten wir die ersten kurzen Ausblicke auf den Ozean. Cobreces ist ebenfalls eine sehr schöne Stadt. Schöne Kirchen prägen das Ortsbild. Viele Lokale und noch mehr Touristen.
Weiter ging es nach Comillas, wo wir ein gutes Stück an der Küste entlangfuhren. Am Ortseingang passierten wir einen Campingplatz in begnadeter Lage über dem Wasser. An höchster Stelle der Stadt,liegt ein Zisterzienser Kloster. Comillas muß sehr beliebt bei den Touristen sein, es waren Massen von Menschen unterwegs, darunter sehr viele Kinder. Es fährt dort auch ein Touri-Bähnle, mit dem man sich für 3.- € durch die Gegend kutschieren lassen kann.
Weiter ging’s nach San Vicente de la Barquera, welches an einer Flußmündung am Atlantik liegt. Am Ortsbeginn eine unendlich lange Brücke, die Flußmündung ist gezeichnet von den Gezeiten. Als wir sie überquerten war Ebbe und alle Boote lagen auf Grund. Auch in dieser Stadt sehr viele Menschen unterwegs. Die Restaurants waren sehr gut besucht.
Den ganzen Tag waren wir an sehr vielen Pilgergruppen, überwiegend jungen Menschen, dabei überraschend vielen Mädchen, vorbei gekommen. Die wenigen älteren Pilger, die wir gesehen haben, gingen überwiegend alleine.
San Vincente verließen wir auf einem kräftigen Anstieg. Oben angekommen fuhren wir auf einen Rastplatz um den zweiten Akku zu wechseln. Noch immer waren es 34 km und 400 hm nach Llanes. Mit dem restlichen Akku nicht zu schaffen. Deshalb haben wir nach einem Campingplatz in der Nähe gegooglet und sind im 14 km entfernten Pechon fündig geworden. Dort befindet sich der sehr gut bewertete Campingplatz Las Arenas und wir beschlossen dorthin zu fahren. Als wir losfuhren plötzlich Geschrei hinter uns. Wir hielten an und stellten fest, dass wir den in Bilbao für teueres Geld erworbenen Ersatzreifen verloren hatten - Mann, war das peinlich. Ein junger Mann, der mit einem Motorrroller kurz vorher auf das Gelände gefahren war, war so freundlich und hat uns darauf aufmerksam gemacht.
Die 14 km entlang der Küstenstraße waren, trotz heftiger Steigung, extrem reizvoll. Es ging durch einen Eukalyptuswald an der Steilküste entlang (wenn Jemand weiß, warum die Spanier so viel Eukalyptus anpflanzen, darf er das gerne in einem Kommentar schreiben). Immer wieder passierten wir Aussichtspunkte.
Pechon selbst ist ein kleines Fischerdorf, mit ein paar Lokalen, die alle auf Kundschaft warteten, als wir vorbei fuhren. Viele neue Appartementblöcke prägen das Ortsbild.
Kurz danach erreichten wir den Campingplatz, der sich auf Terrassen über eine schmale Bucht erhebt.
Da wir uns mal wieder nicht verpflegen konnten, mussten wir im Supermarkt des Campingplatzes einkaufen, was natürlich ganz ordentlich ins Budget geht.
Heute war die Fahrt sehr entspannt aber anstrengend. Es gab keine Diskussionen mit den Navigatorinnen.
Heute waren es 67 km
Gesamtkilometer: 2851
Link zur Etappe:
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Kommentare
Ich hab letztes ja auf meiner Pilger Reise herausgefunden das sie das Eukalyptus Holz zum bauen und zum Möbel anfertigen benutzten , das es sehr schnell wächst! Was meinst du dazu ?