Als wir gestern auf den Campingplatz fuhren haben wir ein junges Paar, ebenfalls Reiseradler wieder getroffen. Diese hatten uns beim Kampf mit der Barrikade überholt, hatten anschließend aber arg mit dem heftigen Gegenwind zu kämpfen, so dass wir Sie dann wieder überholten.
Offensichtlich waren Sie dann wieder an uns vorbei gefahren, als wir beim einkaufen waren.
Gestern Abend war es so richtig warm und die Mosquitos schwirrten und waren extrem blutrünstig. Da half auch Autan nichts. Die stachen durch Hosen, Socken und Shirts. Wir konnten zwar einige erledigen, mussten aber irgendwann die Segel streichen und uns ins Zelt verziehen.
Auch im Zelt war es brütend warm, nicht dass ich mich deswegen beklagen will, wir haben die Wärme ja herbeigesehnt, aber wir schmorten sozusagen im eigenen Saft.
Es war dann auch eine recht unruhige Nacht und erst nach Mitternacht hat es so weit abgekühlt, dass wir in den Schlafsack kriechen konnten.
Um 6.30 Uhr sind wir aufgestanden, ein kleines Frühstück mit Kaffee und altem Baguette, alles abgebaut und verstaut und so konnten wir kurz nach 8 Uhr losfahren.
Die Radroute nach La Rochelle führte an verschiedenen Kanälen entlang und ich habe gestern noch kurz im Internet recherchiert. Wir befinden uns in einem Gebiet das nennt sich Mareis Poitevin. Es handelt sich um ein riesiges maritimes Sumpfgebiet. Ein regionaler Naturpark und wird auch Venise Verte, das grüne Venedig genannt.
Die ganzen Wege sind in schlechtem, bis erbärmlichem Zustand und führen oft viele Kilometer absolut gerade an den Kanälen entlang. Erst kurz vor La Rochelle ändert sich die Landschaft und wir fahren an einem tief eingeschnittenen Kanal auf einem ebenso erbärmlichen Radweg entlang. Heute ist Samstag, da sind viele Menschen, Jogger, Radler und Hunde mit ihren Herrchen oder Frauchen unterwegs (ich habe die Reihenfolge Hund/Herrchen mit Absicht gewählt).
Am Ortsrand von La Rochelle änderte sich die Qualität der Radroute. Wir fuhren nun auf einer sehr gut ausgebauten Fahrradautobahn in Richtung Stadtmitte, vorbei am imposanten Bahnhofsgebäude, zum Hafen, mit ebenfalls sehr imposanten Bauwerken. Die Stadt macht einen sehr guten Eindruck, aber wir wollten weiter.
Da die Etappe in La Rochelle endete wurde die nächste Etappe importiert, die uns nach Rochefort führen sollte. Zwischenzeitlich war es sehr heiß geworden, wie gestern wehte eine steife Brise, die die Weiterfahrt erträglich machte.
Zunächst ging es an der Küste entlang mit wunderschönen Ausblicken auf den Ozean und die Strände. Auch hier war sehr viel los.
Die Radwegführung, na ich sag’s mal so, war ganz nett und so waren wir froh, als die Route endlich über wenig befahrene Nebenstraßen geführt wurde. Doch auch hier eine Holperpiste, die extrem an Mensch und Maschine nagte. Unser Tandem begann dann auch irgendwann zu jammern, wahrscheinlich eine Umlenkrolle der Kette im hinteren Bereich, da werde ich mich nachher drum kümmern müssen, da das Jammern immer lauter wurde.
Als wir Rochefort erreichten, waren wir ziemlich fertig. Die erbärmlichen Straßen hatten arg an der Kondition gezehrt.
An einer Brücke scheiterten wir an der dortigen Barriere und mussten kurz auf eine 4-spurige Straße ausweichen. Das hat nicht jedem gefallen, uns auch nicht. - Nix passiert, alles gut, weiter den Schildern nach und dann standen wir vor der Schwebebrücke und hätten eigentlich den Kanal gar nicht überqueren sollen aber da war Baustelle und wir kamen weder vor noch zurück. Außerdem standen noch jede Menge anderer Radler dort. Also, Tickets gekauft und über den Kanal geschwebt. Auf der anderen Seite ebenfalls Baustelle und erstmal ein Absperrgitter gerammt um dann in den Schatten zu fahren um zu beratschlagen wie wir weiterfahren wollen.
Erstmal nachgeschaut wo der nächste Lebensmittelladen ist und dorthin gefahren und Verpflegung eingekauft.
In der Zwischenzeit nach einem Campingplatz geschaut und hatten dann ziemliche Probleme bei der Navigation. Ja und dann, standen wir mitten in der Auffahrt zu einer viel befahrenen 4-spurigen Straße Autobahn, zurück ging nicht, also Augen zu und durch. Nach 500 m ging’s Dana auch schon wieder runter - alles halb so schlimm 😇
Glücklicherweise wieder nix passiert. Es ging dann über Vizinalsträßchen und wie immer, in erbärmlichen Zustand, vorbei an einer Militärbasis zum nächsten Ort und die letzten Kilometer auf einer Lehmpiste. - Wir waren wirklich froh, als wir auf dem Campingplatz ankamen.
Ein sehr kleiner Platz, aber mit einer großen Zeltwiese. Sehr familiär, man hat sofort Anschluss. Außer uns waren noch zwei Jungs, ebenfalls Reiseradler neben uns auf dem Platz.
Heute war nach 85 km Schluss
Gesamtkilometer: 2061
Link zur Etappe:
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Kommentare
Na über Abenteuer könnt ihr euch wirklich nicht beklagen 😅, zuerst saukalt 🥶und dann affenheiss 🥵