06.07.2023 - Etappe 22

Veröffentlicht am 6. Juli 2023 um 16:30

Gestern Abend hat es schnell abgekühlt und wir haben uns ins Zelt verkrochen. Die Akkus waren noch nicht vollständig geladen und so jammerte uns ein Lüfter eines Ladegerätes eine gute Stunde lang die Ohren voll.

In der Nacht ist es dann wieder einmal richtig kalt geworden, so dass wir alles an langen Klamotten brauchten.

Um 7 Uhr sind wir aufgestanden, alles war wieder klatschnass. Deshalb haben wir zunächst das Zelt zum trocknen in die Sonne gelegt und Kaffee getrunken und eine Kleinigkeit gegessen.

Anschließend alles gepackt und um 9 Uhr sind wir losgefahren.

Es ging noch ein kurzes Stück durch den Wald bevor wir St. Jean de Monts erreichten. Durch das Küstenstädtchen fuhren wir direkt an der Promenade. Da war gerade alles dabei sich auf den großen Ansturm am kommenden Wochenende vorzubereiten, wenn in Frankreich die großen Ferien beginnen.

Wieder ganz andere Ansichten, große Hotelkomplexe, noch völlig leer, Rummel mit Riesenrad und Läden, Souvenirshops, Bars und auch ein schöner Sandstrand, wobei gerade Ebbe war und die Muschelsammler dominierten.

Es war wirklich schön an der Promenade entlangzufahren, ruhig und entspannt, viel Menschen waren noch nicht unterwegs.

Als wir für einen Fotostop anhielten bat mich eine Französin um Hilfe, ob wir eine Luftpumpe hätten, ihre Reifen hätten zu wenig Luft. Na klar, unter Radlern hilft man sich.

Anschließend fuhren wir weiter und erreichten als nächstes St. Hilaire de Riez der Radweg dahin führte wieder größtenteils durch ein Waldgebiet.

St. Hilaire ist größer als St. Jean und wir erreichten es zur Mittagszeit, da war wirklich die Hölle los. Im Gegensatz zu den letzten Tagen Menschenmassen und jede Menge Radler. Es schien als wäre Hinz und Kunz unterwegs. Die Durchfahrt ein wenig problematischer, da die Radwegführung kompliziert war. Dann ging es kilometerlang an einer Ausfallstraße entlang, Campingplatz an Campingplatz, Hotels, Vergnügungsparks, Freibäder mit Riesenrutschen, eben alles wo man sein Geld loswerden kann. Es war interessant aber nicht sonderlich schön.

Aber, egal wo wir halten, immer steht jemand neben uns, der etwas zum Gespann oder zur Reise wissen will. Eine Franzose ist uns extra mehrere Kilometer nachgefahren, bis wir anhielten und er uns ausfragen konnte. Und alle wollen ein Foto machen.

Der Radweg führte dann in eine Dünenlandschaft, in der sie uns aber nicht haben wollten. Eine Barrikade und kein Durchkommen für uns, also Alternatvroute gesucht und nach den Dünen ging’s auf dem Radweg weiter, wieder in ein Waldgebiet und die Probleme gingen weiter. Eine sinnfreie Barrikade nach der anderen. Der Weg extrem schwer zu fahren, sehr schmal, schlechte Fahrbahn viele unsichere Radler, es war die Hölle. 
Aus dem Wald heraus ging es wieder durch eine Landschaft die von Kanälen dominiert war, diese waren aber nicht für die Entwässerung, die waren randvoll mit Wasser und es wurde viel Kanusport betrieben.

Die Barrikaden wurden dann auch immer bescheuerter und wir mussten immer wieder von der Tour abweichen, weil für uns kein durchkommen war. Ganz bescheuert wurde es, wenn die Barrikade am Ende eines Abschnitts war, sprich sie dich reingelassen hatten, aber die Ausfahrt nicht möglich war.. Da hatten wir kurz zuvor eine Familie überholt und dann kam die Barrikade und wir standen mittendrin und blockierten alles. Gelacht hat keiner, aber ich will auch nicht wissen, was sie gedacht haben, bis wir den Anhänger abgehängt, das Tandem hinten umgesetzt und alles durch das Hindernis geschoben hatten. Das macht dann keinen Spaß.

Eigentlich wollten wir über Les Sables D‘Olonne hinaus fahren, so weit wie möglich hin nach La Rochelle aber nach den ganzen bescheuerten Wegen und Hindernissen war die Luft raus. Und da war direkt voraus ein Campingplatz, den wir dann auch genommen haben, denn das nächste Hindernis wartete bereits auf uns.

Heute war es sonnig, es war schon morgens sehr warm, ich konnte erstmals seit langem ohne Jacke fahren. Die Straßen waren zumeist schlecht, bis sehr schlecht. - Ach ja, und jetzt haben wir auch noch unsere französische Flagge verloren😢

es waren heute 55 km.

Gesamtkilometer: 1881

Link zur Etappe:

https://www.komoot.de/tour/1199423526?ref=avs&share_token=a8lVFHSEPv4xWes4OS66VGp3WnWwTZX36hnB8VcmAYQr5E6TY8

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