24.08.2023 - Etappe 68

Veröffentlicht am 24. August 2023 um 17:51

Heute Nacht haben wir gut geschlafen und sind schon vor halb acht aus den Schlafsäcken gekrochen. Kurz nach acht Uhr waren wir abfahrbereit. Ich konnte mich bei der Morgentoilette noch kurz von dem Trike-Fahrer verabschieden, der meinte, wir würden ihn auf dem Weg nach Yssingeaux eh überholen.

Nun, es gibt viele Wege nach Yssingeaux und er hat bestimmt einen angenehmeren genommen als wir. Wir haben ihn leider nicht mehr gesehen.

Wir sind vom Start weg 400 hm hinauf gefahren. Zunächst auf einer moderat befahrenen Landstraße und sind dann auf die N 88 abgebogen. Eine Mörder-Nationalstraße mit erheblichem Verkehr, vor allem viel LKW-Verkehr. Bereits auf der Landstraße hatte ich festgestellt, dass links vorne wieder eine Speiche gebrochen war.

Verpflegen konnten wir uns einige Ortschaften nach dem Start. Zwei Kaffee in einer Bar, die teuersten der ganzen Reise. Brot vom Bäcker gegenüber und Wurst und Kaltgetränke aus einem Micro-Supermarkt daneben.

Kurz nachdem wir auf die N 88 abgebogen waren spritzelte es plötzlich aus allen möglichen Löchern am rechten Vorderrad. Bereits gestern Abend, kurz bevor wir den Campingplatz erreicht hatten, war mir da was aufgefallen, ich konnte es aber nicht festmachen. Heute Morgen waren wir viel auf einem Seitenstreifen gefahren, auf dem viele Glassplitter und sonstiger Müll rumlagen und der Reifen, den ich in Santiago gekauft hatte war total am Ende. Der Müll muss den Reifen an vielen Stellen perforiert und auch den Schlauch beschädigt haben. Die Pannenmilch versuchte zu retten was nicht zu retten ist und spritzte überall heraus. Sie schaffte es auch kurzzeitig abzudichten, es war aber vergebliche Liebesmüh.

Ja, wenn das mit den Pannen so weitergeht, liegt unser Ziel in weiter Ferne.

Wir haben dann schnell den alten Continetal Straßenreifen und einen neuen Schlauch montiert. Die Schläuche hatte ich beim blauen Franzosen gekauft, die sind schon mit Dichtmittel befüllt.

Weiter ging es auf der N 88 und es wurde immer kritischer. Steile Anstiege, kein Seitenstreifen und die LKW dicht an uns vorbei. War nicht schön.

Kurz vor Yssingeaux wurde die N 88, ohne Vorankündigung zur Kraftfahrstraße, vierspurig, autobahnähnlich. Aber kein Verbotsschild für Fahrräder. Gezwungenermaßen, eine Abfahrt gab es nicht, fuhren wir auf dem Seitenstreifen bis zur nächsten Ausfahrt.

Danach kamen wir durch Zufall auf die Via Fluvia. Die Veloroute Loire du Rhone. Das wenn wir vorher gewußt hätten, hätten wir uns viel Ärger und Angst ersparen können.

In Yssingeaux viel Trubel, viele Pilger und Touristen und ein Lidl, den ich leider ausgelassen habe. - War ein schlimmer Fehler.

Nach Yssingeaux ging es auf der Via Fluvia weiter. Was für ein angenehmes Fahren. Obwohl es zwischenzeitlich sehr heiß war machte es viel Spaß dort zu fahren. Eine perfekte, neue, Aspahltdecke und viel Wald. Was will man mehr.

Wir schraubten uns immer weiter hinauf und sollten dann plötzlich wieder auf die Landstraße abbiegen. Das wollten wir nicht, deshalb haben wir uns über die Via Fluvia und deren Verlauf informiert. Letztlich verläuft sie mehr oder weniger auf gleicher Strecke, wie unsere geplante Tour, allerdings sind die Steigungen sehr viel moderater, da sie auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. Sie ist aber ein paar Kilometer länger. Wir brachen das Routing der alten Strecke ab und luden die Navigationsdaten der Via Fluvia und hatten eine absolut herrliche Fahrt. Fast immer im Wald und im Schatten. Leider führt die Route an keinem Supermarkt vorbei, so daß es mit verpflegen ziemlich schlecht bestellt ist. Kaltgetränke aus einer Bar sind leider extrem teuer, auch wenn du nur eine Dose mitnimmst. Das Highlight war ein 280 m langer Tunnel in Montfaucan-en-Velay.

Und dann plötzlich und ohne Vorankündigung hört die asphaltierte Strecke in Riotord, quasi am Ende der Welt, nach einer exterm langen Steigung, auf. Dann stehst du da und schaust blöd.

Wir mussten uns nun fast einen Kilometer auf einer Sand- und Kiespiste weiter nach oben quälen. Wer schon mal ein Bambuk auf so einem Untergrund gefahren hat, der weiß von was ich rede.

Das ging echt aufs Material und die Psyche. Nach einem Kilometer endlich wieder Asphalt und es ging weitere 50 hm steil hinauf bis zur Landstraße.

Dann nochmals 2 km bis zum Pass und nun soll es nur noch hinunter gehen bis an die Rhone.

Da wir beide völlig platt waren und der Strom auch nicht mehr ewig reichen wird, entschieden wir uns für den Campingplatz in St. Saveur en Rue.

Heute Abend sind Reparaturarbeiten angesagt, sobald es ein bißchen Schatten gibt.

Morgen geht’s an die Rhone und damit lassen wir das Zentralmassiv hinter uns.

Weiter geht es dann auf der Via Rhona bis Lyon, wo wir an die Saône wechseln.

Heute waren es 73 km

Gesamtkilometer: 5238

Link zur Etappe:

https://www.komoot.de/tour/1275242255?ref=avs&share_token=a4IO91esCAuW0uIYpjboB5XG76nzDRWpRyA7grYMluied6yjV3

https://www.komoot.de/tour/1276491929?ref=avs&share_token=aiA0Twg6fLCSikGiN6cMgpXHsfuW40D233whmJEmvES1VVd10K

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.