Das schlafen im Zelt ohne Regenschutzhaube war echt in Ordnung. Man konnte einen unglaublichen Sternenhimmel sehen.
Allerdings ist es in der Nacht doch recht feucht geworden, wahrscheinlich weil wir recht nah am Fluß campiert haben.
Heute Morgen haben wir uns echt schwer getan mit dem aufstehen. Überhaupt fällt es im Moment jeden Tag schwerer uns zu motivieren, insbesondere wenn man weiß daß einen auch heute die Hitze fertig machen wird.
Hilft alles nichts, um halb acht sind wir aus den Federn gekrochen und um halb neun losgefahren. Am Campingplatz war noch alles geschlossen, weshalb wir, wie üblich, ohne Frühstück gestartet sind.
Wird schon eine Möglichkeit kommen um uns zu verpflegen. - Ja, aber heute ist Montag und in dieser Region hat Montag fast alles zu.
Wir fuhren heute durch sehr schöne Streckenabschnitte, auf einer schmalen Nebenstraße, fast ohne jeglichen Verkehr. Außer uns ein paar Radler und das war’s. Die Straße führte mehr oder weniger immer am Fluß entlang, mal ein paar Meter über Flußniveau und dann direkt daneben.
Wir fuhren häufig im Wald und dadurch im Schatten, uralte Bäume, dann wieder nackte Felswände und Dörfer, bei denen man meint, die Zeit wäre vor ein paar Jahrhunderten stehen geblieben.
Viele Häuser, insbesondere Villen, sind in den steilen Hängen gebaut worden. Ein kleines Dorf zog sich fast oben am Hang entlang. Wenn man da hoch will, möchte ich das nicht mit dem Fahrrad fahren.
Immer wieder kamen wir an Kajak und Kanu Verleihstationen vorbei. Leider bekamen wir auch dort keinen Kaffee oder wenigstens ein Kaltgetränk, da liegt der Schwerpunkt wohl eher im Verleih.
Einen einzigen Laden fanden wir auf den über 40 km bis Entraygues-sur-Truyère und der war geschlossen.
Wir fuhren dann die paar Kilometer bis Entraygues-sur-Truyère weiter aber auch dort fanden wir nur einen Laden und der hatte keine Kaltgetränke. - Es scheint, heute ist unser Tag.
Weiter ging es durch eine hochalpine Landschaft am Lot entlang durch die Gorges du Lot. Hier fließt der Lot tief unter uns in einem schmalen Bett durch eine hohe und wilde Schlucht. Auf der anderen Seite soll es sogar einen Fahrradweg geben, wo der dort allerdings verlaufen soll ist uns ein Rätsel.
Auf der Landstraße die wir befahren ist nicht viel Verkehr, immer wieder mal ein LKW und einige Autos. Es ist ein recht entspanntes dahingleiten, obwohl die Straße permanent leicht ansteigt.
Die Landschaft ist grandios, so etwas sieht man sonst nur im Gebirge. Auf halber Strecke ist der Lot gestaut und es hat sich ein See, mit grasgrünem Wasser gebildet. An der Staustufe wird Strom aus Wasserkraft produziert. Einige Campingplätze haben sich angesiedelt, allerdings ist immer die Straße dazwischen und so weit wir sehen konnten, gibt es keinen Zugang zum Wasser.
Wie gestern ist es ab 11 Uhr richtig heiß geworden. Wenn wir in die Sonne kamen, konnte man den dicken Dampf kaum atmen. Der Fahrtwind half noch ein wenig, aber nach 12 Uhr wurde es übel.
Um 13 Uhr waren wir in Espalion, auch hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ich konnte nicht viel Neues entdecken. In der Ruine, in der wir seinerzeit Marios defekten Radanhänger zurückgelassen haben, ist jetzt sinnigerweise ein Fahrradladen untergebracht, der Montags natürlich geschlossen ist.
Auch sonst war kaum ein Laden geöffnet, weshalb wir weiter nach Saint-Come-d‘Olt auf den dortigen Campingplatz gefahren sind. Da befinden wir uns direkt am Fuß des Zentralmassivs und starten morgen früh, in die Region Aubrac, gleich mit einer kräftigen und langen Steigung.
Auf dem Weg zum Campingplatz haben wir uns in einem Netto-Markt verpflegt. Natürlich gab’s auch dort keine Kaltgetränke. Ist heute wohl wirklich unser Tag.
Auf dem Campingplatz habe ich den Anhänger gewartet. Alle Schrauben nachgezogen und die Dämpfer der Federung mit Kettenöl geschmiert, da diese in den vergangenen Tagen zu quietschen begonnen haben. Ja und dann wollte ich die Bremsbeläge wechseln und bin am Sicherungsstift der Beläge gescheitert. Dieser ist dermaßen angeknallt , dass er sich mit meinem Torx-Schraubendreher nicht öffnen läßt, da das Material so weich ist, dass die Schraube kaputt geht. Wenn wir in den nächsten Tagen nach der Kette schauen, versuchen wir, ob die Schraube mit einem anderen Torx aufgeht.
Heute waren es 75 km
Gesamtkilometer: 5013
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