Gestern waren wir so platt, daß wir sogar vergessen haben einen Schlummertrunk aus der Armagnac-Flasche zu nehmen.
Es war auch, nachdem die Sonne untergegangen war, noch sehr heiß. Im Zelt ein Riesen Dampf, aber draußen war es, wegen der Mosquitos, auch keine Alternative.
Heute Morgen sind wir schon um 7 Uhr aufgestanden und 5 Minuten nach 8 losgefahren. Wir wären wahrscheinlich schon früher aufgebrochen, aber die Schranke des Campingplatzes ist bis 8 Uhr geschlossen.
Die heutige Planung sieht vor in 60 km nach Cahors zu fahren, fast die gesamte Strecke auf klassifizierten Straßen nur 500 hm. Die erste Hälfte der Strecke leicht ansteigend und anschließend ein paar stärkere Steigungen, bevor wir an den Lot hinunterfahren.
Es läuft gut, wir fahren auf einer Landstraße aus Cahors hinaus und biegen bald auf Nebenstraßen ab. War auf der Landstraße noch ein wenig Verkehr, ist auf der Nebenstraße fast nichts mehr los. Die Laune hat sich über Nacht gebessert und so können wir die wundervolle Gegend in vollen Zügen genießen. Allerdings fährt im Moment immer die Angst mit, auf unfahrbare Passagen geleitet zu werden. Dem versuchen wir zu entgehen, indem wir auf der Landstraße bleiben, auch wenn die Navigation auf eine „Abkürzung“ leiten möchte. Denn diese Abkürzungen sind zumeist mit erheblichen Steigungen verbunden.
Die Landschaft ist wunderbar, wir fahren durch Alleen mit uralten Ahornbäumen, die ganz weiße Stämme haben. Wein wird scheinbar nicht mehr angebaut, man sieht jetzt viel Hirse und Felder mit Sojabohnen. Sonnenblumenfelder, teilweise noch ganz grün und gelb und teilweise ganz braun.
Tiere sehen wir ganz selten. Nutztiere ja, aber Wildtiere, mal ein paar Fasane, Rebhüner oder mal einen Hasen aber sonst… Heute haben wir einen Dachs gesehen, ein wunderschönes Tier, allerdings tot am Straßenrand, auf einer ganz wenig befahrenen Nebenstraße. Es ist so schade, wenn so ein wunderbares Tier dem Autoverkehr zum Opfer fällt.
Nach der Hälfte der Strecke erfolgt der erste Anstieg, die Landschaft hat noch einmal in Richtung Toskana gewechselt. Es geht hinauf und wir fahren durch einen wunderschönen mittelalterlichen Ort, mit einer prächtigen Kirche. Nach einer Gefällstrecke geht es erneut hinauf und wir sind auf einer hügeligen Hochebene, die aus weißem Kalkstein oder etwas ähnlichem besteht. Die Felder sind sehr steinig. Hier ist auch schon fast alles abgeerntet.
Nach einigen Kilometern geht es dann hinunter nach Cahors an den Lot. Es ist gerade mal 12 Uhr und wir haben auf den 60 Kilometern 2 Akkus verbraucht.
Wir steuern am Ortsbeginn einen Supermarkt an und verpflegen uns.
Es ist schon ziemlich heiß und wir überlegen wie weit wir noch fahren sollen bzw. können.
Laut Google befindet sich ein Campingplatz am Lot in 16 km Entfernung, den wir als nächstes Ziel wählen.
Wir fahren durch die imposante Stadt Cahors, biegen aber gleich auf die Landstraße ab, der wir die nächsten Tage folgen werden.
Schnell sind wir aus Cahors draußen und fahren ins Tal des Lot ein. Es gibt sogar einen Radweg, der ein paar Kilometer direkt am Fluß entlang führt.
Danach geht es weiter auf der Landstraße, links fast senkrecht ansteigende Felsen und Hänge, rechts der Fluß und auf der anderen Seite ebenfalls steil ansteigende Hänge. Wunderbar und sehr gut fahrbar, wenig Verkehr aber, zwischenzeitlich ist es 14 Uhr, es ist heiß, der Asphalt strahlt zusätzliche Hitze ab, wir müssen schauen, dass wir ankommen.
Es ist 14.30 Uhr als wir auf dem Campingplatz sind und angeblich die letzte Parzelle ergattern. Der Platz hat nur einen Nachteil, keine Einkaufsmöglichkeit, der nächste Supermarkt zu weit weg. Also, gibt’s heute Spaghetti ohne Salat.
Nachdem in den letzten Tagen immer wieder die Kette über das hintere Ritzel gerutscht ist. Haben wir heute das Hinterrad ausgebaut und das Ritzel gewendet. Da der montierte Hinterreifen zwischenzeitlich ebenfalls deutliche Verschleißspuren zeigt, haben wir diesen gegen den Reservereifen getauscht. Danach noch die Bremsbeläge an der hinteren Bremse gewechselt.
Die Kettenlehre zeigt, dass sowohl die hintere, als auch die vordere Kette die besten Zeiten hinter sich haben. Eigentlich sollten sie gewechselt werden. Mal sehen, wie die nächsten Tage laufen, habe noch die Hoffnung, dass es bis nach Hause reicht.
Heute waren es 75 km
Gesamtkilometer: 4862
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