Gestern sind wir schon kurz nach 20 Uhr ins Bett, draußen war es herbstlich und ungemütlich und leider hatten uns auch ein paar Mosquitos entdeckt. Es war frisch in der Nacht, aber nicht so, dass wir in den Schlafsäcken gefroren hätten. Ein paar mal meinte ich, dass es regnen würde, dem war aber nicht so.
Leider hatte ich unser Zelt schlecht verspannt, so dass ein Teil des Innenzeltes Kontakt mit dem Außenzelt hatte und leider auf Evelins Seite und natürlich tropfte ihr die Nässe ins Gesicht.
Wir sind dann schon kurz nach 7 Uhr aufgestanden. Draußen war alles nass und neblig. Die Berge völlig von Wolken verhüllt. Aber auch jetzt war es nicht so richtig kalt. Klamm ja, aber nicht kalt.
Wir haben dann schnell zusammengepackt und waren schon um 8.30 Uhr abfahrbereit. Zur Abwechslung sind wir dann mal wieder in die falsche Richtung losgefahren, konnten dies aber an der nächsten Einmündung korrigieren.
Die Navigation führte uns auf dem Eurovelo 3, was gleichzeitig der Camino ist, nach St Jean le Vieux, wo wir trotz der recht frühen Morgenstunde einen geöffneten Supermarkt fanden. Wir haben dort ein Vesper eingekauft und auch gleich verdrückt. Danach fuhren wir weiter auf dem Eurovelo 3 und es wurde richtig hügelig. So steil, daß Evelin absteigen musste und ich auf dem nassen und verschissenen Weg trotzdem beinahe den Berg nicht hochkam. Nur durch Schlangenlinien fahren und weil die Asphaltdecke in der Mitte ein wenig abgetrocknet war, sind wir hinauf gekommen. Bei der Abfahrt haben wir dann ein seltsames totes Tier auf der Straße gesehen, welches wir nicht zuordnen konnten. Vielleicht weiß,Jemand was das für ein Tier ist? vielleicht könnte es eine der fast ausgestorbenen Ginsterkatzen sein?
Nach der Tourplanung sollte es wie gehabt weitergehen, was wir aber verweigern mussten. Es hilft uns halt wenig, wenn wir unser Gespann den Berg hinaufschieben oder -ziehen müssen. Deshalb sind wir auf die D 933 ausgewichen und diese entlanggefahren, so lange sie in Zielrichtung führte.
Der Verkehr ist lebhaft, aber es gibt relativ breite Seitenstreifen (oft) auf denen man relativ sicher unterwegs ist. Das Wetter hat aufgeklart und die Sonne strahlt von einem leicht bewölkten Himmel. In den Pyrenäengipfeln hängen aber noch dicke Wolken.
Die Hügel,um uns herum werden langsam niedriger. Die Landschaft ist wunderschön und scheinbar haben sich ein paar Pilger verlaufen, denn sie latschen an der Straße entlang.
Kurz vor Saint Palais biegen wir wieder auf Nebenstraßen ab und kürzen das Eck zur D 11 ab.
Die D 11 verläuft parallel zu den Pyrenäen und wir haben immer wieder traumhafte Ausblicke auf die wolkenverhangenen Berggipfel.
In Charité de Bas biegen wir wieder auf Nebenstraßen in Richtung unseres Etappenzieles Navarrenx ab. Es folgen noch einige sehr steile Anstiege und an einem treffen wir auf Vater und Sohn, die nach Pau unterwegs sind. Da sie beide schieben, frage ich ob Sie Hilfe benötigen. Da dem nicht so ist, fahren wir weiter.
Wir sind dann schon kurz vor 13 Uhr in Navarrenx, das von einer prächtigen Festungsmauer umgeben ist. Navarrenx liegt am Fluß Gave d‘Oloron. Ein schöner Fluß, den wir auf einer Brücke überqueren, bevor wir in die Stadt hochfahren.
Die Suche nach dem Campingplatz ist nicht ganz so einfach, da Google keinen so richtigen Plan hat wie man dahin kommt. Am einfachsten ist es dann wenn man der Ausschilderung nachfährt.
Als wir ankamen, war die Reception geschlossen und ein Schild im Fenster, dass der Platz ausgebucht ist.
Evelin fragte dann einen jungen Mann, der vermutlich dort angestellt ist, ob wir noch unterkommen können. Er meinte, dass dies möglich sei, aber sicher könne er das nicht sagen.
Wir gingen dann erstmal einkaufen und hatten Glück, da wir kurz vor der Mittagspause nach in den Laden kamen.
Anschließend zurück zum Campingplatz und gewartet, bis die Reception um 14 Uhr wieder aufmacht.
In der Zwischenzeit die Weiterfahrt zum nächsten Campingplatz geplant, für die Weiterfahrt hätten wir aber die beiden verbrauchten Akkus nachladen müssen. Es hätte sogar eine Stromtankstelle gegeben.
War alles nicht notwendig. Wir sind noch untergekommen und haben eine schöne Parzelle bekommen.
Evelin hat dann alles gewaschen, Klamotten, Schlafsäcke, Kissenbezüge usw. Während ich das Zelt und die Regenschutzhaube getrocknet habe. Danach habe ich die Speichen am linken Vorderrad nochmals kontrolliert, da ich unterwegs festgestellt hatte, dass eine Speiche lose war. Sie war nicht gebrochen, ließ sich wieder festziehen.
Zwischenzeitlich scheint wieder die Sonne und es ist angenehm warm.
Heute waren es knapp 55 km
Gesamtkilometer: 4543
Link zur Etappe:
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