15.08.2023 - Etappe 58

Veröffentlicht am 14. August 2023 um 18:57

Das kühle Wetter hat auch was Gutes, da verziehen sich die Leute schneller ins Zelt und krakeelen draußen nicht so lange herum.

Wir haben gut geschlafen, sind aber letztlich erst um 8 Uhr aufgestanden, draußen Nebel und alles feucht. So richtig ungemütlich herbstlich. Hilft aber alles nichts, irgendwann muss es sein.

Um 9.15 Uhr waren wir startbereit, haben aber in der Bar des Campingplatzes noch einen Kaffee getrunken.

Zwischenzeitlich schien die Sonne und der Nebel verdrückte sich.

Nach 4 km Fahrt haben wir das Kloster Roncesvalles erreicht. Von hier aus sind es noch 790 km bis Santiago. Man fährt dahin durch ein Waldgebiet mit uralten Bäumen. Überwiegend riesige Buchen. Es ist ziemlich dunkel und frisch. Die Pilger gehen etwas abseits. Es kommen uns nur ein paar Radpilger entgegen.

Am Hostel beim Kloster sitzen noch ein paar Spätaufbrecher, die scheinbar noch keine so rechte Lust haben oder denen die erste Etappe noch so richtig in den Knochen steckt.

Wir machen noch ein paar Fotos und Evelin holt einen Stempel fürs Credencial, bevor wir uns an die 100 hm zum Ibaneta Pass machen. Es ist einiges los, Lkw‘s fahren Stroh von Spanien nach Frankreich und viele Autos und Motorräder sind schon unterwegs.

Die Fahrt zum Pass ist kurz und steil. Man kommt aus dem Wald und befindet sich an der Passhöhe. Vom Parkplatz aus hat man einen traumhaften Blick nach Frankreich und die umliegenden Berge. Was man wettermäßig sieht, ist allerdings nicht berauschend. Dicke Wolken voraus, die nichts Gutes verheißen.

Nun geht es rund 700 hm hinunter nach St. Jean Pied de Port. Die Abfahrt ist schön, aber auch anstrengend. Wir sind fast so schnell, wie die Lkw‘s, die da runter fahren. Dennoch machen wir Platz und lassen sie passieren. Nach Arnegui fahren wir über den Fluß und sind in Frankreich.

In St. Jean dann der große Schock, Menschenmassen wälzen sich durch die Stadt. Auto an Auto. Hektik bricht aus. Wir hatten uns auf einen schönen gemütlichen Tag eingestellt, mit ein wenig Sightseeing und Reparatur des linken Vorderrades.

Pustekuchen. Wir sind schon fast aus der Stadt draußen als wir endlich eine Stelle finden, an der wir anhalten und uns orientieren können.

Der Campingplatz, zu dem wir eigentlich wollten, liegt in der Richtung aus der wir kommen. Zurück hieße sich in den Stau der Autos einzureihen.

Wir fahren weiter und finden einen Supermarkt, in dem wir Vesperpause machen. Es ist 12 Uhr und eh Zeit dafür.

Weiterfahren nach Lourdes, was unser nächstes Ziel wäre, ist mit knapp 130 km und 2700 hm zu weit. Google sagt, es gibt noch zwei weitere Campingplätze außerhalb der Stadt. Einer ist nicht empfehlenswert, der andere ist empfehlenswert und sehr familiär.

Also fahren wir die 2 km dahin. Am Eingang ein Schild „Complet“, der Platz aber nahezu leer. Also fahren wir zur „Reception“, die ist in einem alten Bauernhaus. Der ganze Platz gehört wohl zu einem alten Landgut.

Der Empfang ist sehr sehr herzlich und natürlich haben sie noch einen schönen Platz für uns.

Hier erfahren wir nun auch, dass heute und morgen das Festival de force Basque (Wettkampf der starken Basken) stattfindet (wer dazu was wissen möchte, YouTube). Dazu strömen die Menschen von weit her. Ist scheinbar ein Zuschauermagnet, wie früher der Rosstag in Bartholomä.

Wir haben dann heute Nachmittag nochmals versucht in die Stadt zu kommen, keine Chance, Auto an Auto staut es sich in die Stadt hinein. Eigentlich wollten wir noch ein paar Bilder von St. Jean machen, aber leider…, läßt sich nicht ändern.

Ja und dann haben wir heute die weitere Strecke geplant und festgelegt. Eigentlich wollten wir ja nach Lourdes, und weiter über Carcassonne an die Rhone. Das wären von hier aus über 400 km und dann nochmal 1200 km bis nach Hause.

Wir sind jetzt in der 10. Woche und eigentlich wollen wir beide jetzt so langsam nach Hause. Deshalb werden wir den „direkten“ Weg über die Via Podiensis und Via Gebennensis nehmen. Die Via Podiensis wird uns bis nach Le Puy en Velay bringen und die Via Gebennensis werden wir an der Rhone verlassen und über die Saône und den Canal du Rhone an den Rhein fahren. Von dort weiter an die Donau und über Ulm nach Hause. Das ist zumindest der derzeitige Plan.

Heute waren es 40 km

Gesamtkilometer: 4488

Link zur Etappe:

https://www.komoot.de/tour/1259590712?ref=avs&share_token=aMDstqXv60ckIGsIQPuFtIW2cOUejGsuwylPcYdojeWTMbYHcM

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