30.06.2023 - Etappe 18

Veröffentlicht am 30. Juni 2023 um 17:57

Heute Nacht war es extrem kalt, wir haben nach und nach alle warmen Klamotten angezogen, die wir dabei haben und festgestellt, es hätten noch ein paar mehr sein dürfen. Irgendwie ist die Nacht vorbeigegangen und wir sind um 7.30 Uhr aufgestanden. Das Zelt war pitschnass, doch erste Sonnenstrahlen lugten bereits durch die Baumwipfel. Wir bauten das Zelt teilweise ab und legten alles zum trocknen in die Sonne. Half leider nicht viel. Nach einem schnellen Kaffee legten wir alles zusammen und verpackten es im Anhänger und in den Packtaschen. Abfahrt war heute erst um 9.30 Uhr.

Natürlich erst mal wieder in die falsche Richtung. Der Navigatorin kann ich heute allerdings nicht die Schuld in die Schuhe schieben. Die hatte sich bereits zuvor allen Versuchen widersetzt, so zu navigieren wie wir das wollten. Deshalb war Sie heute nur zum aufzeichnen verdammt worden. Der Denkfehler lag bei mir, was uns mal wieder locker 4 km gekostet hat.

Nachdem wir am Ausganspunkt zurück und somit „on route“ waren, ging’s los, immer im Val Vilaine der Radroute folgend. Gleich zu Beginn war die Route umgeleitet worden, nicht ganz einfach da durchzukommen, aber nachdem die Copilotin eine Absperrung aus der Verankerung gerissen und zur  Seite geschmissen hatte, ging plötzlich alles viel einfacher. Wir kamen an eine Schleuse und die Drehbrücke wurde gerade zur Seite gezogen, damit ein Kahn die Schleuse benutzen konnte. War sehr interessant, so eine Schleusung mal aus der Nähe zu sehen.

Bevor wir weiterfahren konnten hatten wir noch zwei nette Begegnungen, ein Wanderer, der uns in französisch über unser Gespann ausfragte und ein junger Mann, der mit einem elektrischen Einrad über 1000 km entlang der Loire und jetzt in den Norden gefahren ist. Sein Gepäck trug er in einem riesigen Rucksack auf dem Rücken. Schon enorm, was man heute für Möglichkeiten hat.

Obwohl der Wetterbericht für heute sonniges Wetter vorhergesagt hatte, war es irgendwie komisch. Die Bewölkung nahm stetig zu und es wehte ein kalter Wind. Um 11 Uhr setzte dann Sprühregen ein, der nach einer halben Stunde wieder aufhörte. Eine Stunde später erneut, aber stärker, so dass wir die Regenklamotten anzogen.

Gegen 13.30 Uhr waren wir in Redon, hier kreuzt der Nantes-Brest-Kanal die Vilaine.

Wir sind zunächst in die Stadt gefahren um am Geldautomaten Nachschub zu ziehen. Anschließend sind wir in die Fußgängerzone und haben eine Kleinigkeit gegessen.

Zwischenzeitlich hatten wir in den aktuellen Wetterberichten gesehen, dass die Vorhersagen für den weiteren Tagesverlauf ziemlich nass waren, weshalb wir überlegten uns ein Hotel oder Airbnb zu nehmen. In der Tourismus Info war man freundlich, konnte uns da aber nicht weiterhelfen. Das Problem war eine Unterstellmöglichkeit für unser Gespann. Zimmer hätte es genug gegeben.

Nach längerer Beratung haben wir uns dann entschlossen, trotz des erneut einsetzenden Sprühregens, noch 30 km bis zum nächsten Campingplatz zu fahren, in der Hoffnung, es wird schon nicht so schlimm werden…

Nun, schlimmer geht bekanntlich immer aber wir hatten Glück. Zum einen war die Strecke am Kanal wunderschön, vor allem auch die Vögel, hier gibt es neben Störchen und Graureihern auch Kormorane, wobei wir einen gesehen haben, der gerade einen Fisch im Schnabel hatte. Außerdem gibt es kleinere weiße Vögel, die aussehen wie die Kuhreiher in Afrika. Echt schön.

Zum zweiten hat es während der Fahrt beständig nur leicht geregnet und zum dritten hatten wir Glück und bekamen auf dem Campingplatz in Guenrouet ein „festes Zelt“, eine Art Hobbit-Höhle in der wir heute übernachten.

Es sind jetzt noch etwa 80 km bis Nantes und dann nochmal ca. 30 km bis St. Nazaire. Wollen mal sehen, wie weit wir morgen kommen.

Achja, seit Redon fahren wir auf dem Eurovelo 1, der in Frankreich Velodyssé heißt und dem wir bis nach Spanien folgen werden.

Kurz nach unserer Ankunft hat es dann richtig zu regnen begonnen und auch für heute Nacht sind heftige Regenfälle angesagt.

Uns geht’s eigentlich gut, nur leichte Schlechtwetterdepressionen, da wir jetzt mehrere Tage die Sonne nur sporadisch gesehen haben. Auch die nächsten Tage soll sich dies nicht grundlegend ändern.

Achja, die Hunde lieben uns… Ob dies an unserem Geruch liegt?

Der Juni ist damit um die nächsten Berichte findet ihr dann unter „Juli 2023“

Heute waren es knapp 87 km

Gesamtkilometer: 1538

Link zur Tour:

https://www.komoot.de/tour/1190948196?ref=avs&share_token=awTSFN2x3w3P0Dj86BGso3AXT417kAPrv3Gw1YRu448yCRW9y7

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Kommentare

Böttger
Vor 2 Jahr

Ihr tut mir leid mit diesem Pisswetter! Hier regnet es zwar nicht, aber nachts kühlt es massiv ab. Diese Erlebnisse werdet ihr nie vergessen.

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