Heute Nacht war es trocken geblieben aber pünktlich zum aufstehen begann es zu tröpfeln. Wie fast jeden Tag waren wir kurz vor 07 Uhr aufgestanden, haben uns fertig gemacht und zusammengepackt. Um 8 Uhr waren wir bereits abfahrbereit. Zunächst sind wir zu einer kleinen Bäckerei gefahren und haben eine Kleinigkeit gefrühstückt. Anschließend hat uns Komoot, wie jeden Tag, erstmal in die falsche Richtung gelotst. Irgendwie will das blöde Teil immer zum Ausgangspunkt der Tour also nach Straßburg fahren und begreift erst nach einigen Kilometern, dass wir schon über die Hälfte der,Strecke nach Paris zurückgelegt haben. Na ja, auch daran werden wir uns noch gewöhnen.
Als wir endlich auf der richtigen Route waren, begann es sich einzuregnen und so kamen unsere neuen Regenklamotten erstmalig zum Einsatz. Um es vorwegzunehmen, wir waren angenehm überrascht, man schwitzt wenig und regendicht ist das Zeug auch. Hat ja auch genug gekostet.
Heute ging es fasten den ganzen Tag an der Marne, auf einem recht guten Radweg, entlang. Es waren einige Schiffe auch Frachtschiffe unterwegs und das merkt man dann sofort im Unterhaltungszustand auch des Radweges. Die Marne hat in diesem Bereich eine sattgrüne Farbe und ist offensichtlich sehr Fischreich, zumindest säumten eine Unzahl von Anglern beide Ufer.
Wenige Kilometer vor Épernay kamen wir in die Region Champagne, wovon nicht zuletzt die Weinberge zeugten. Komoot lotste uns vom Kanal weg, war offensichtlich der Meinung, wir wollten Champagner kaufen, warum es den super Radweg verschmähte, wird sich uns nicht erschließen. Nach einigen Höhenmetern erreichten wir die stark befahrene D 1 auf der wir durch zwei Weinorte fuhren und noch eine riesige Umleitung fahren mussten, da wegen eines Marktes alles gesperrt war. Danach ging’s wieder zum Kanal und weiter dort entlang.
Die Champagne ist schon etwas besonderes, nicht wegen der Aussicht, das sieht an der Mosel auch nicht anders aus, sondern wegen der Radwegabschrankungen. Die dürften hier wesentlich mehr gekostet haben als anderswo. Aber irgendwie muss man sich ja von den anderen Regionen Frankreichs abheben. Wir haben Radler beobachtet, die versuchten ihr normalen Fahrräder gemäß Anweisung durch die Abschrankung zu schieben und kläglich gescheitert sind. Wir selbst wären niemals durch den klappbaren Teil der Schranke gekommen, wir sind unter dem Bogen durchgefahren, mussten aber das Top Case und die Fahnen abnehmen. Wäre der Bogen nur wenige Zentimeter schmäler gewesen, wäre Schluss gewesen. Wie üblich, eine Menge Kohle verbraten aber schlecht gedacht und noch schlechter gemacht, da man offensichtlich nur das Design im Kopf hatte. Ist halt wie bei uns in Deutschland.
Der Regen hat dann irgendwann aufgehört und wir haben bei einem Fußballturnier zu Mittag gegessen. Leckere American Steaks (Hacksteaks) im Baguette und eine Portion Pommes dazu, das war nicht schlecht.
Nach knapp 74 km sind wir in Dormans auf den kommunalen Campingplatz gefahren, zum nächsten wären es noch rund 40 km, das war uns zu weit.
Das Tandem schnurrt nun auch wieder, nachdem ich gestern Abend noch eine Wartungseinheit eingelegt hatte. Es musste ein Gummi-O-Ring gewechselt werden, welcher das kleckernde Geräusch verursacht hatte. Auch die linke Vorderradbremse habe ich nochmal eingestellt und funktioniert jetzt einwandfrei
Mit dem Zeltaufbau müssen wir bis 17 Uhr warten, da dann erst die Rezeption öffnet.
Also, heute war es zumeist bedeckt, es war regnerisch, allerdings nur leichter Regen und wir haben nach 74 km Schluss gemacht. Es sind jetzt noch rund 120 km nach Paris. Wir werden also erst am Dienstag dort ankommen.
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