27.07.2023 - Santiago de Compostela

Veröffentlicht am 27. Juli 2023 um 22:05

Heute Nacht haben wir relativ gut geschlafen, nachdem wir gestern Abend noch fast eine ganze Flasche Vino Tinto vernichtet haben. Allerdings war es recht stickig im Zimmer und da werden wir uns in den nächsten Tagen daran gewöhnen müssen, da es keine Möglichkeit zu Campen geben wird.

Wir sind erst kurz vor 8 Uhr aufgestanden und haben uns ausgehfertig gemacht. Anschließend sind wir zur Reception und haben uns nach dem besten Weg nach Santiago erkundigt.

Was ich gestern noch vergessen hatte. Fahrräder dürfen mit auf‘s Zimmer genommen werden. Was mit unserem aber leider nicht möglich war. Die Türen sind zu schmal. Auch der Anhänger passte nicht durch. also haben wir alles gut gesichert im überdachten Bereich bei der Reception abgestellt, die ist durchgehend 24 Stunden besetzt.

Wir sind dann gegen 9 Uhr losmarschiert, hätten aber auch mit dem Bus fahren können. Der Fußweg/Pilgerweg ist deutlich kürzer als der Weg, den wir gestern mit dem Fahrrad zurückgelegt haben. Es war wolkig und hatte wieder mal nur 14 Grad.

Zufällig sind wir an einem Fahrradgeschäft vorbei gekommen und haben uns nach einem 24 Zoll Reifen erkundigt. Einen Reifen mit Straßenprofil hatten sie nicht, lediglich einen MTB-Reifen. Ich hatte mich dann dagegen entschieden, in der Hoffnung, dass ich beim zweiten Fahrradgeschäft fündig werde.

Dieses war jedoch noch geschlossen, als wir es passierten.

Gegen 10.30 Uhr waren wir an der Kathedrale, die bereits geöffnet war. Wir haben uns kurz umgeschaut und dann nach einem Sitzplatz gesucht. Evelin konnte endlich ihre Kerzen für die Familie, die Verwandten, Freunde und Bekannten anzünden.

Viel später hätten wir nicht kommen dürfen, dann wären die Sitzplätze alle belegt gewesen, obwohl der Gottesdienst erst um 12 Uhr beginnt.

Der Gottesdienst ist echt was für die Augen und für die Gefühle. Ein paar Mal haben wir richtig Gänsehaut bekommen.

Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde dann tatsächlich auch noch der Botafumeiro entzündet und durch das Querschiff der Kirche geschwenkt. Während ich das 2008 schon einmal erleben durfte, war es für Evelin das erste Mal.

Der Weihrauchkessel diente früher dazu den etwas strengen Geruch der vielen Pilger zu überdecken. Heute ist das ein sehenswerter Showakt und wird anscheinend bei jeder 12 Uhr Messe zelebriert.

Danach haben wir das Pilgerbüro gesucht und nach einigem suchen auch gefunden. Es ist heute alles elektronisch organisiert. Man muss sich zuvor mit einem Smartphone registrieren und anmelden. Dann bekommt man eine Registrierungsnummer, die man in den Pilgerpass einträgt. Erst dann bekommt man Zugang zum Pilgerbüro. Da ging dann alles überraschend schnell. Man zieht eine Wartenummer und wird wenig später an einen Schalter gerufen, wo die sehr freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles weitere erledigen. Ist fast wie auf der Zulassungsstelle. Bei uns hat es ein wenig länger gedauert, da wir viel zu unserer Reise gefragt wurden.

Dann konnten wir das Pilgerbüro mit der Compostela und der Bestätigung der zurückgelegten Kilometer wieder verlassen. Vorher wurde noch der Abschluss unserer Pilgerreise in den Pilgerpass eingetragen, den wir aber dennoch auch für die Rückreise nutzen können.

Zwischenzeitlich war die Sonne herausgekommen und es wurde gleich unangenehm heiß. Während wir beim Mittagessen saßen, haben wir ein wenig die ankommenden Pilger beobachtet. Im Unterschied zu uns, gab es da fast Niemanden, der noch gut zu Fuß war. Mehr oder weniger alle hatten erheblich Blessuren an den Beinen.

Wir sind anschließend shoppen gegangen, auf der Suche nach einem Mitbringsel für die Enkelkinder, wurden heute aber leider nicht fündig, da müssen wir morgen nochmal ran.

Danach haben wir uns auf den Rückweg gemacht und hoffnungslos verlaufen. Waren gute 2 km mehr.

Im zweiten Radgeschäft konnte man uns auch nicht weiterhelfen, deshalb sind wir noch mal zum ersten und wollten zwei der heute morgen gezeigten Reifen kaufen, in der Hoffnung, dass wir sie, im Bedarfsfall, unter die Schutzbleche bekommen. Ja, Scheibenkleister, nur ein Reifen vorrätig, aber sie konnten den zweiten Reifen auf Morgen bestellen.

Den weiteren Rückweg haben wir auch zu Fuß erledigt, da uns der Bus vor der Nase weggefahren ist.

Heute Nacht und morgen den Tag über soll es regnen. Wir wollen dennoch mit dem Tandem die Reifen abholen und die Mitbringsel kaufen.

Am Samstag soll es dann weiter nach Fisterra gehen, obwohl die Wetterprognose nicht so prickelnd ist

Kilometer 0

Gesamtkilometer: 3332

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