01.07.2023 - Etappe 19

Veröffentlicht am 1. Juli 2023 um 20:43

Heute Nacht haben wir trotz der ungewohnten Umgebung relativ gut geschlafen und nicht gefroren. Es hat fast die ganze Nacht hindurch geregnet. Wir sind bereits recht früh, gegen 6.30 Uhr aus den Federn gekrochen. Draußen war alles klatschnass und von den Bäumen tropfte es herunter. Ein schneller Cappuccino, selbst zubereitet, und dann alles verpackt und los ging’s bereits um 7.30 Uhr. So früh, weil wir kein Zelt und Schlafequipment zusammenpacken mussten.

Ohne uns zu verfahren erreichten wir den Radweg am Kanal und dann ging’s stramm in Richtung Nantes weiter. Seit gestern fahren wir ja auf der Velodyssé, dem Eurovelo 1 und man muss sagen, nahezu perfekt beschildert, alles absolut top. Der Radweg selbst, ist so, wie die Wege der vergangenen Tage, mal mehr, mal weniger schön, heute allerdings schwer zu fahren, da der Sandbelag nass war.

Das besondere Problem heute Morgen war die Nahrungsbeschaffung, direkt am Kanal nahezu keine Versorgungsmöglichkeit und die Möglichkeiten die es gab, waren erst zur Mittagszeit bereit.

Von Google ließen wir uns zwei mal zu Lebensmittelhändlern lotsen, beides Mal Fehlanzeige. Einmal verfing sich das Navi in einer Endlosschleife und fand nicht mehr heraus und beim zweiten Mal war da alles mögliche, vor allem Hunde, aber kein Lebensmittelgeschäft.

Es dauerte dann bis gegen 13.30 Uhr, bis wir in Suce sur Erdre, das ist 15 km vor Nantes einen Laden fanden und uns versorgen konnten. Bis dahin hatten wir bereits 70 km zurückgelegt. Über Wasser hielten uns jeweils ein Müsliriegel.

Kurz vor Suce sur Erdre endet der Radweg am Kanal und man wird über die Pampa geleitet. Aber auch hier, perfekt ausgeschildert. Allerdings, da waren sie wieder, diese sackdoofen Barrieren aber ganz nach dem Motto, was nicht passt, wird passend gemacht, haben wir aus dem Boden gezogen, verbogen, umgebogen und sind dann auch überall durchgekommen. Manchmal bleibt dir nichts als die Anwendung körperlicher Gewalt.

Um 10 Uhr hatte es nochmals leicht geregnet und um 11 Uhr verzogen sich die meisten Wolken und die Sonne brannte wieder vom Himmel.

Nach der Versorgungspause erreichten wir recht zügig Nantes und waren erstaunt über die tollen Radwege, die in die Stadt führten. Im Zentrum wurden die Radwege zentral, in Straßenmitte geführt. Während die Autos um die Kreisverkehre kurven mussten, fuhren die Räder geradewegs drüber. Für einen Samstag war erstaunlich wenig Verkehr. Allerdings waren im Zentrum sehr viele Menschen unterwegs.

Nachdem wir in Nantes bereits 85 km gefahren hatten, überlegten wir auf dem Campingplatz in der Nähe des Zentrums zu übernachten. Allerdings hätten wir da ein paar Kilometer zurückfahren müssen, was wir nicht wollten. Deshalb haben wir die Loire überquert und sind auf der anderen Seite wieder aus der Stadt hinaus in Richtung Atlantik gefahren. Der Campingplatz, den wir für die Übernachtung im Auge hatten, stellte sich aber als zu weit entfernt heraus, weshalb wir in Messan, bei Rouans auf ein Aire de Campingcar gelandet sind, auf dem auch Radler oder Fußgänger ihre Zelte aufschlagen dürfen.

Die Fahrt von Nantes zum Ziel verlief, im wahrsten Sinne des Wortes, stürmisch. Wir hatten so einen Gegenwind, dass es uns immer wieder bis zum Stillstand abbremste und ca. 5 km vor dem Ziel kam dann die navigatorische Meisterleistung unserer Komoot-Navigatorin, die uns auf eine 4-spurige, autobahnähnliche Straße lotsen wollte. Ich bin zwar bestimmt schon mal im Radio gekommen, aber heute hatten wir keine Lust dazu. Glücklicherweise hatte dann die Google-Navigatorin eine Servicestraße in Petto, auf der kein Mensch gefahren ist, außer uns, und die direkt neben der Autobahn herführte. - Also, das war wirklich schwach😩

Zwischenzeitlich ist das Zelt aufgebaut und alles wieder trocken. Wir haben zu Abend gegessen und die Akkus sind am Laden.

Dann haben wir noch zwei Jungs der Dorfjugend verjagen müssen, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, die Toilette mit Klopapier zu verstopfen. Hier hat die Androhung körperlichen Unwohlseins gereicht. Die Worte, die da gefallen sind, sind offensichtlich international. Auf jeden Fall sind sie gerannt wie die Hasen.

Achja, was ich fast vergessen hätte, heute haben zwei große schwarze Hunde uns zu ihrem Frühstück erwählt. Die waren vollkommen alleine unterwegs, zumindest war niemand zu sehen. Als sie durchgestartet sind um sich einen Happen zu gönnen, haben wir sie so laut angebrüllt, und den einen, der links von uns herrannte, hätte ich beinahe in den Kanal geschubst und wir wären fast selbst im Kanal gelandet. Letztlich haben sie von uns abgelassen und das Weite gesucht. Das war leider weniger schön, zumal ich gestern noch so laut proletet hatte, dass uns die Hunde so mögen. Na ja, die beiden mochten uns ja auch, sie hatten uns zum fressen gern 😜

Morgen geht’s dann weiter Richtung St. Nazaire, wir wollen endlich den Atlantik sehen, in Mont St. Michel hatte das ja nicht geklappt.

Heute waren es 118 km

Gesamtkilometer: 1656

Links zur Tour:

https://www.komoot.de/tour/1192307999?ref=avs&share_token=aQOO9oJpumszxEV3UIIeVaFblnWQAFLrIoszwBCqiqTj3pCDFQ

https://www.komoot.de/tour/1192311865?ref=avs&share_token=ah5ANbZEfK3Cf8Z9LhPF88iwbu1Az78dCnPxv77oNgYWQYQ4iQ

https://www.komoot.de/tour/1192491396?ref=avs&share_token=aUS9AbmRmadYujNln4ezKR8gAmDO23w56EXgitmYDIgjKxYXZz

https://www.komoot.de/tour/1192635996?ref=avs&share_token=aGTSNhs83zMcMb0zAFbQb2nLAIh2t4V5ImoEz3P4irCEgcOutu

 

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Kommentare

Böttger
Vor 2 Jahr

Ihr kommt zurück und nur noch Striche in der Landschaft.
Bald habt ihr den Regen hinter euch und es wird nur noch die Sonne 🌞 vom Himmel knallen. Weiterhin gute Fahrt 🍀!!