31.08.2023 - Etappe 75

Veröffentlicht am 31. August 2023 um 20:51

Nach einem sehr guten Frühstück sind wir heute Morgen erst um 9 Uhr losgefahren. Beim Frühstück hatten wir uns mit einem Paar aus Freiburg unterhalten, die den Rheinradweg nach Schaffhausen gefahren waren und nun auf der Rückfahrt waren. Dabei ist Evelin ein kleiner Fauxpass passiert als sie die 520 km Tour der Beiden als kleine Tour bezeichnete, was zu entsprechenden Reaktionen und erstaunten Blicken führte. Wir unterhielten uns noch einige Zeit über Radreisen, bevor wir uns verabschiedeten.

Es war wolkig und immer wieder mal fiel ein Tropfen heraus. Es war nicht mehr so kalt wie gestern, heute hatte es 18 Grad.

Was wir bei der Abfahrt wußten war, dass rechts vorne eine Speiche gebrochen war. Was sonst noch kommen würde, wußten wir da noch nicht, war auch besser so.

Der Weg führte uns am Anfang immer an der Wutach entlang. Die Radwege waren mal so, mal so. Immer wieder wollte uns das Navi auf die Bundesstraße leiten, das konnten wir verhindern, indem wir stur der Radwegbeschilderung nachfuhren.

In Stühlingen fuhren wir von der Wutach weg und die Steigungen begannen. In insgesamt drei Steigungen ging es rund 500 hm hinauf.

In Blumberg blieben wir auf der L 185, da nur sehr wenig Verkehr war und fuhren nicht über Fürstenberg, was uns die letzte Steigung ersparte.

Auf der Ebene tat es plötzlich einen Schlag und, nachdem ich angehalten hatte, stellte ich fest, dass vorne links zwei Speichen gebrochen waren. Wir fuhren langsam weiter und hatten verabredet, die Speichen in Geisingen zu wechseln und in der Zeit, wenn möglich, die Akkus nachzuladen, denn wir wollten so weit wie möglich in Richtung Heimat kommen. - Denkste.

Die letzten Meter nach Geisingen mussten wir über die B 27 fahren, da wir aber gleich an der ersten Ausfahrt rausfuhren, war dies nicht besonders tragisch.

Eine E-Tankstelle fanden wir in Geisingen nicht. Dafür einen tollen Reisemobilstellplatz mit einer Menge Stromsäulen. Da konnten wir die Akkus laden und die gebrochenen Speichen wechseln. Dabei verbrauchte ich meine letzten drei Ersatzspeichen. Da die Räder eh komplett demontiert werden mussten, wechselte ich beidseitig auch die Bremsbeläge und vorne links den inzwischen völlig verschlissenen MTB-Reifen, gegen den Michelinreifen. Den MTB-Reifen haben wir jetzt als Reservereifen dabei. In einer Stunde und fünfundvierzig Minuten war alles erledigt. Evelin hatte in der Zeit Mittagessen besorgt und danach fuhren wir weiter. Es lief eigentlich super, ja, bis Immendingen. Wir fuhren am Ortsende von Immendingen auf eine überdachte Brücke und plötzlich blockierte etwas und schliff. Beim Nachsehen stellten wir fest, dass die Weber-Kupplung für den Anhänger, Fahrradseitig, gebrochen war. Und zwar war die Metallhalterung, die an die Achse geschraubt wird war durchgebrochen.

Weiterfahren unmöglich. Was tun? Fahrradhändler in Immendingen gibt’s natürlich keinen. Die nächsten Händler, die geöffnet haben sind 11 Kilometer entfernt in Tuttlingen. Ersten Händler angerufen, keine Weberkupplung vorrätig. Die meisten anderen sind geschlossen und öffnen erst am Abend oder Morgen. Bei der Firma Nerz war zunächst niemand erreichbar. Jetzt war guter Rat teuer. Evelin ging zurück in den Ort um nachzuschauen, ob es da irgendetwas gibt, was uns weiterhelfen könnte. Es gab lediglich einen Baustoffhändler.

Nochmal bei Nerz angerufen und tatsächlich jemanden erreicht - und, sie haben eine Kupplung auf Lager. Kupplung reserviert. Anhänger auf der Brücke abgestellt und gesichert und 11 km nach Tuttlingen gefahren. Bei der Firma Nerz super freundlichen Service. Der Mitarbeiter half mir sogar die Kupplung am Rad zu montieren und so waren wir sicher, dass diese auch passte. Sie hatten auch passende Speichen und so nahm ich auch noch fünf als Reserve, mit Nippeln, mit. Alles zu einem sehr fairen Preis. - Herzlichen Dank dafür, sonst wäre die Reise zu Ende gewesen.

Dann ging’s wieder 11 km zurück zum Anhänger. Diesen angehängt, passt alles und von der Brücke gefahren. Dann nach einem Quartier gesucht und in Mülheim an der Donau fündig geworden. Danach ging’s wieder die 11 km zurück nach Tuttlingen und dann noch knapp 10 km weiter nach Mülheim. So sind wir heute rund 22 km für die Pumpe gefahren und dabei keinen Meter vorangekommen. Nun, Hauptsache wir können weiterfahren.

Wir sind jetzt noch etwa 180 km von zu Hause entfernt. Mal schauen, wie weit wir morgen kommen.

Heute waren es 101 km

Gesamtkilometer: 6011

Link zur Tour:

https://www.komoot.de/tour/1285809315?ref=avs&share_token=aU95SRg52tPzQbPgJXuzodLpv4O1uW6psnZ33ydEiuVhAmGwvb

https://www.komoot.de/tour/1286178359?ref=avs&share_token=a2rsYt4K19ICh2s81fg1VNlNAl3XlBKat77g4zgMbOl4CDpAJB

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Kommentare

Böttger
Vor 2 Jahr

Oh wow, eure Erlebnisreise schon am Ende. Ihr seid doch erst losgefahren. Kommt die letzten km gut weiter!!🚲