Nachdem wir gestern noch die gebrochene Speiche festgestellt hatten, haben wir doch etwas unruhig geschlafen. Von der Fahrt zum Kap wußten wir, dass es in Negreira zumindest einen Fahrradhändler gibt.
In der Nacht hat es dann, wie vorhergesagt, zu regnen begonnen. Wir sind kurz nach 7.30 Uhr aufgestanden und haben im Zimmer alles zusammengepackt und runter in den Flur getragen, bevor wir zum Frühstück gegangen sind.
Nach dem Frühstück haben wir Anhänger und Tandem gepackt. Bevor wir losgefahren sind, habe ich, dem Rat von Christof folgend, die gebrochene Speiche durchgezwickt und mit Klebeband an der daneben befindlichen Speiche festgemacht. Heraus ziehen konnte ich sie nicht, da war die Bremsscheibe im Weg.
Als wir losfuhren war es neblig und es nieselte leicht. Das nieseln ging dann in leichten Regen über und wechselte immer zwischen leicht und etwas stärker. So richtig gegossen hat es nicht, das Wasser stand uns aber in jeder Falte, und da meine ich wirklich jede.
Heute Morgen hatte ich noch die von Komoot vorgeschlagene Route angepasst, was uns einige Höhenmeter und Kilometer einsparte aber dafür mussten wir im heftigen Verkehr mitschwimmen. Höhenmeter gab’s dennoch genug und immer wieder musste die Felge kontrolliert werden.
Bei einer der vielen Abfahrten fuhr die Polizei an uns vorbei und der Beifahrer winkte aus dem Fenster und deutete, dass wir weiter rechts auf dem Seitenstreifen fahren sollen. Also fuhren wir weiter nach rechts und er hob den Daumen. Glücklicherweise hatte ich bereits einige Kilometer zuvor das Fahrlicht eingeschaltet, so daß es da nichts zu meckern gab.
Gegen 13.30 Uhr erreichten wir Negreira und den Fahrradladen, der allerdings erst um 16 Uhr öffnet. Schräg gegenüber war eine Dependance der Firma Stihl und sie hatten auch ein paar Fahrräder in der Auslage. Also bin ich rein und habe einfach mal gefragt und tatsächlich, sie hatten Speichennippel. Ich bekam 10 von den Teilen für einen Euro und ein freundliches Buen Camino. Das erlebst du auch nicht jeden Tag.
Wir sind dann einige Meter zurückgefahren um eine Pizza zu essen und die Toilette aufzusuchen. Das Restaurant war aber mit den paar Gästen völlig überfordert, so dass wir unser Vesper verdrückt haben und uns anschließend an der Straße an die Speichenreparatur gemacht haben.
Zum aufbocken des Rades ist unser Topcase optimal geeignet. In einer Stunde war die Speiche getauscht. Ich habe jetzt nur mal die gebrochene Speiche getauscht, die daneben befindlichen habe ich gelassen. In der Felge ist ein leichter Seitenschlag, der aber weder beim Fahren, noch beim Bremsen stört, also bleibt das erstmal so. Die MTB-Reifen sind ziemlich laut und in den Kurven machen die Geräusche, wie wenn sie kleben würden. Zum Lenken ist auch mehr Kraft erforderlich. Na ja, wird sich hoffentlich noch geben.
Nach der Reparatur sind wir zurück nach Santiago gefahren, das waren auch nochmal über 500 hm und zuvor, nach Negreira, waren es über 700 hm.
Um die Mittagszeit herum hatte es aufgehört zu regnen und es kam sogar die Sonne raus.
Wir wollten nochmals zwei Nächte in der Albergue Monte do Gozo verbringen, da für morgen wieder ergiebige Regenfälle angesagt sind. Als wir dort ankamen, hatte der dritte Akku nur noch 40% Kapazität. Es standen jede Menge Busse vor der Rezeption und eine Riesen Schlange von Menschen (keine Pilger), die einchecken wollten. Ich schaute, ob ich vielleicht online buchen kann und bin über die Preise erschrocken. Für 2 Nächte wollte die Herberge jetzt so viel, wie letzte Woche für drei und für eine Nacht wären es über 100.- Euro gewesen. Tut mir leid, aber das ist völlig neben der Spur).
Nach kurzer Beratung haben wir beschlossen noch 3 km weiter zum Campingplatz zu fahren und zu hoffen, dass der Regen nicht so schlimm, wie angesagt, wird.
Zum Campingplatz geht es weiter steil bergauf und die Akkukapazität schrumpfte und schrumpfte. Mit 3% Rest sind wir am Campingplatz angekommen. Mit drei leeren Akkus wäre es auch nicht weiter gegangen.
In der Rezeption war niemand, am Schwimmbad hat uns ein Mitarbeiter gesagt, wir können aufbauen wo wir wollen und morgen bezahlen. Nun, was es kostet, wissen wir dann erst morgen.
Wir wollen morgen trotz Regen weiterfahren, wie genau das aussehen wird, wissen wir noch nicht. Morgen Nachmittag soll der Regen aber aufhören.
Heute waren es 80 km
Gesamtkilometer: 3569
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